Ich möchte mich gern von mir trennen
Wenn möglich auf längere Zeit
Es reicht mir mich näher zu kennen
Ich mag mich nicht mehr, tut mir leid
Ich nahm auf mich leider nie Rücksicht
Von mir tief gekränkt steh' ich hier
Deshalb nehm ich lieber zur Vorsicht
Auf längere Zeit Abstand von mir

Was kann es den schwereres geben
Als so mit sich selber zu leben
Und dieses eben
Ein ganzes Leben

Ich wünsche mir andere Nerven
Ich such' mir 'ne andere Haut
Der meinen hab' ich vorzuwerfen
Sie hat mich nocht nie ganz verdaut
Ich möchte mit mir nicht mehr zittern
Meist schlaflos im eigenen Bett
Mit Angst vor der Welt und Gewittern
Vor Post auf dem Frühstückstablett
Ich mag' meinen schwedischen Schrank nicht
Ich hasse mein Nussbaum-Klavier
Ich mag' auch mein Geld auf der Bank nicht
Ach wär ich doch gar nicht erst hier
Ich möchte mich gern von mir trennen
Wenn möglich auf längere Zeit
Dafür würd ich tagelang rennen
Egal wohin, hauptsache weit

Was kann es denn schwereres geben
Als so mit sich selber zu leben
Und dieses eben
Ein ganzes Leben

Die vergangene Woche war ausgefüllt wie nur was. Jeden Tag fortgehen, jeden Tag zu wenig Schlaf bekommen, beinah jeden Tag neue Leute kennenlernen. Leben, kann man das im Grunde nennen. Wien kennenlernen, mehr in einer Woche, als ich es in den neun Monaten geschafft habe, in denen ich dort war. An seine Grenzen stoßen und mal wieder ein komisches Gefühl haben, wie damals nach der Maturareise. Einerseits, aber andererseits... Sich was vorstellen, wie, dann merken müssen, dass das nicht so laufen wird, vielleicht. Einfach komisch. Und dann so komische Gedanken, wo ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll, ob das Einbildung ist, oder ob ich da vielleicht ernsthaft darüber nachdenken soll, ob das stimmen könnte. Einfach komisch...

Seht und staunt! Und erkennt, dass nichts, was man in der heutigen Zeit sieht, noch echt ist...